Das Zusammenleben verschiedener Kulturen ist Alltag in der Schweiz. Doch immer wieder ist dieses Zusammenleben auch konfliktbefrachtet, gerade auch in der Schule: Nicht selten bestehen innerhalb der Schülerschaft Gruppen, die sich an nationaler Herkunft als Zugehörigkeitskriterium orientieren. Und trotz inklusiver Pädagogik und einer gelebten Offenheit gegenüber Vielfalt von Seiten der Schule, interagieren die verschiedenen Gruppen wenig untereinander. Vorhandene Animositäten zwischen ihnen halten sich hartnäckig und führen unter bestimmten Umständen zu eskalierenden Vorfällen.
Das Stück Clash befasst sich mit Situationen, in denen "kulturelle Unterschiede", Selbst- und Fremdzuschreibungen, historisch bedingte Feindseligkeiten zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen und/oder die tatsächliche oder scheinbare Inkompatibilität von Werthaltungen, religiösen Überzeugungen und Lebensentwürfen zu Konflikten führen.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Lebensrealität von SchülerInnen, die eine Diskrepanz erleben, zwischen dem, was ihnen vom Elternhaus an Werten, Normen und Selbstverständnis mitgegeben wird und dem, was sie in ihrem schulischen Umfeld vermittelt bekommen. Solche Jugendliche vollführen oft tagtäglich einen anspruchsvollen Balanceakt. Denn ihre Familien, Verwandten und Glaubensgenossen fordern häufig, dass sie an den in der entsprechenden Gemeinschaft geltenden Normen festhalten. Auch dann , wenn diese den Werten der Mehrheitsgesellschaft widersprechen. Ihr Umfeld in Schule und Berufsausbildung erwartet von ihnen, dass sie ihre Lebensweise den herrschenden Verhältnissen anpassen. Zwar sollen sie ihre Eigenart pflegen, dies darf jedoch nicht zu Konflikten mit den Werten der Mehrheitsgesellschaft führen. Misslingt dieses Kunststück, riskieren sie, ihr familiäres und/oder ihr ausserfamiliäres Umfeld zu brüskieren und sich damit erhebliche Schwierigkeiten einzuhandeln.
Das Stück CLASH beleuchtet die Herausforderungen rund um dieses wichtige Thema unserer Gesellschaft von verschiedenen Seiten und taucht im Spiel in ganz alltägliche Situationen ein, die aufgeladen sind vom Spannungsfeld der Interkulturalität. Dies mit dem Ziel, denjenigen Dialog in Gang zu bringen, der nötig ist, damit das gleichberechtigte Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen gelingen kann.