Spielen mit Demenz.
Ein selbstbestimmter Raum für kreativen Ausdruck – Theaterspielen für Menschen mit Demenz.
Ein Pilotprojekt
Mittels interaktivem Theaterspiel zwischen Menschen mit Demenz und professionellen Schauspieler:innen werden im Hier-und-Jetzt basierte, kreative Erfahrungen möglich. So entsteht ein Spielraum für ureigene Realitätswahrnehmungen, Vorstellungen und Fantasien, die ausgelebt und ausprobiert werden können. Im gemeinsamen Spiel werden alle Beteiligten zu souveränen Akteur:innen, die Grenzen zwischen «Kranken» und «Gesunden» verschwimmen und eine lebendige Auseinandersetzung mit der Umwelt und Mitbeteiligten erhält Platz.
Wesentliches Ziel des Projektes ist es, den am Spielprozess beteiligten Menschen mit Demenz einen Freiraum für kreativen Ausdruck und so für das eigene Sein zu ermöglichen. Im interaktiven Theater wird der Zugang zu Erinnerungen und Wahrnehmungen erleichtert und Ausdrucksbedürfnisse können ausgelebt werden. Die damit verbundene elementare, kreative Erfahrung kann das Selbstbewusstsein im Hier und Jetzt stärken und ist auch eine Form, sich mit dem Umfeld und zu den Mitbeteiligten in Bezug zu setzen.
Nebst dieser auf die Gruppe der Mitspielenden fokussierte Zielebene kann es in einer späteren Phase darum gehen, neue oder alternative Spielräume mit Demenz-Betroffenen auszuloten, damit zu experimentieren und daraus auch wichtige Impulse für die gesellschaftliche Debatte zu Demenz und den Umgang mit Erkrankten zu entwickeln.
Ausschnitte aus einem Spielnachmittag in Chur – ein lebendiger Prozess
Episode 1: „Ich kann nichts dafür, ich habe Alzheimer!“
Episode 2: Szene aus dem Leben einer Teilnehmerin
Episode 3: Wilde, freie Spielfreude
Kern des Pilotprojektes waren insgesamt fünf 2-3-stündige Spielanlässe, in deren Verlauf eine ganz eigene, fantasiezentrierte Fokussiertheit entstehen konnte. Ein hochkonzentrierter Prozess fand statt, der auch Chaotischem, Unkontrollierbarem und rational nicht Einzuordnendem Spiel-Raum verschaffte.
Die Schauspieler:innen beteiligten sich am Spiel, tauchten ein und schwangen mit. Wo ihnen dieses Eintauchen und Mitschwingen gelang, entstand eine echte Nähe zu ihren Laien-Kolleg:innen. Diese Nähe konnte Letzteren im Spiel Sicherheit geben, integrierend wirken, beruhigend und im richtigen Moment auch herausfordernd.
Pilotprojekt in Kooperation mit:

Nach der Pilotphase – Wie weiter?
Die fünf Spielnachmittage in Chur haben gezeigt, welches grosse Potenzial das Theaterspielen mit Demenzbetroffenen hat. Wir arbeiten daran, Gelder und Institutionen zu finden, um das Angebot auch in Zukunft und in anderen Kantonen anzubieten. In Kürze werden wir auf dieser Seite mehr dazu publizieren können.
Wenn Sie sich für die Durchführung oder Unterstützung eines Theater-Angebots für Demenzbetroffene und/oder deren Angehörige interessieren, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.